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Die 1. Bundesliga ist die höchste Liga für Judo-Mannschaften in Deutschland. Sie wird vom Deutschen Judo-Bund ausgerichtet und ermittelt den deutschen Mannschaftsmeister. Darunter ist die 2. Bundesliga angesiedelt.
1. Bundesliga Frauen
1. Bundesliga Männer
2. Bundesliga Frauen
2. Bundesliga Männer
Regionalliga Frauen
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Deutsche Medaillengewinner bei Olympia
Hier findet ihr eine Übersicht über alle deutschen Judoka die bei den olympischen Spielen eine Medaille gewonnen haben. Seit 1964 ist die Sportart Judo olympische Diziplin.
2021 - Japan/ Tokio
Eduard Tripel (-90kg / Rüsselsheim)
Anna-Maria Wagner (-78kg / Ravensburg)
2016 - Brasilien / Rio de Janeiro
Laura Vargas Koch (-70kg / Berlin)
2012 - Großbritannien / London
Kerstin Thiele (-70kg / Leipzig)
Ole Bischof (-81kg / Reutlingen)
Dimitri Peters (-100kg / Rotenburg)
Andreas Tölzer (+100kg / Mönchengladbach)
2008 - China / Peking
Ole Bischof (-81kg / Reutlingen)
2004 - Griechenland / Athen
Yvonne Bönisch (-57kg / Potsdam)
Julia Matijass (-48kg / Osnabrück)
Annett Böhm (-70kg / Leipzig)
Michael Jurack (-100kg / Abensberg)
2000 - Australien / Sydney
Anna-Maria Gradante (-48kg / Remscheid)
1996 - USA / Atlanta
Udo Quellmalz (-60kg / Leipzig)
Richard Trautmann (-60kg / Großhadern)
Johanna Hagn (+72kg / Beuerberg)
Marko Spittka (-86kg / Frankfurt/Oder)
Frank Möller (+95kg / Berlin)
1992 - Spainien / Barcelona
Richard Trautmann (-60kg / Großhadern)
Udo Quellmalz (-65kg / Leipzig)
1988 - Südkorea / Seoul
Sven Loll (-71kg / Hoppegarten)
Frank Wieneke (-78kg / Köln)
Marc Meiling (-95 / Sindelfingen)
Henry Stöhr (+95kg / Hoppegarten)
Thorsten Bréchot (-78kg / Berlin)
Regina Philips (-56kg / Leverkusen) *
Barbara Claßen (-72kg / Grenzach) *
Regina Sigmund (+72kg / Rüsselsheim) *
(*) Demonstrationswettbewerb
1984 - USA / Los Angeles
Frank Wieneke (-78kg / Wolfsburg)
Günther Neureuther (-95kg / Großhadern)
Arthur Schnabel (Offene Klasse / Mannheim)
1980 - Rußland / Moskau
Dietmar Lorenz (Offene Klasse / Hoppegarten)
Karl-Heinz Lehmann (-71kg / Frankfurt/Oder)
Harald Heinke (-78kg / Leipzig)
Detlef Ultsch (-95kg / Berlin)
Dietmar Lorenz (-95kg / Hoppegarten)
1976 - Kanada / Montreal
Günther Neureuther (-93kg / Großhadern)
1972 - Deutschland / München
Klaus Glahn (+93kg / Wolfsburg)
Dietmar Hötger (-70kg / Hoppegarten)
Paul Barth (-93kg / Großhadern)
1964 - Japan / Tokio
Wolfgang Hoffmann (-80kg / Köln)
Klaus Glahn (Offene Klasse / Wolfsburg)
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Jigoro Kano
Sensei Jigoro Kano (28. Okt 1860 in Kobe - 4. Mai 1938 in Japan) wurde im Dorf Mikage geboren, dieses verließ er 1871 und zog mit seiner Familie nach Tokio. Hier studierte er an der Imperial Universität und promovierte in Philosophie und Politikwissenschaften. Er wurde Professor für Nobilität und bekam später viele hochgestellte Positionen. Aufgrund seiner geringen Körpergröße beschloss Kano Ju-Jutsu zu lernen, um seinen Studienkollegen in nichts nachzustehen und seine Nachteile auszugleichen. Die Suche nach einer Schule war ziemlich schwierig, da er zuerst keine Schule fand, um dort zu lernen. Aufgenommen wurde er dann schließlich von Sensei Teinosuke Yagi. Er war bereit ihn zu trainieren. In seinem weiteren Training trainierte Kano noch mit Sensei Hachinosuke Fukuda und Sensei Masatomo Iso beide Meister des Tenshin Shinyo Ryu. Die Richtung Kito Ryu studierte er bei Sensei Tsunetoshi Ikubo. Dieser musste jedoch mit der Zeit gestehen, dass Kano bereits zu viel wisse, als das er Ihn noch weiter unterrichten könnte. Mit 22 Jahren eröffnete Kano, nun Sensei, sein erstes eigenes Dojo, das er den Kodokan nannte und begann dort Ju-Do zu unterrichten. Im Jahre 1882 begann zunächst mit neun Schülern zu trainieren, Tomita Tsunejiro, Nakajima, Higuchi Seiko, Matsuoka, Amano Mai, Arima Junshin, Yokoyama Sakujiro, Yasashita Yoshaiki und Saigo Shiro, welcher sein bester Schüler werden sollte.
Kanos Dojo mit zwölf Tatamis lag im Eisho Tempel.
1938 erkranke Kano an einer schweren Lungenentzündung und starb. Er erkrankte auf einer langen Reise von Kairo über Amerika nach Japan auf dem Rückweg von einer Sitzung des Olympischen Komitees. Judo hatte im olympischen Sinne einige Probleme anerkannt zu werden, da es immer wieder in die Ecke des harten Ju-Jutsu gerückt wurde. Schließlich wurde es doch akzeptiert. Von Seiten der Ju-Jutsu Meister wuchs die Aufmerksamkeit und das Interesse am Ju-Do. Der berühmte Sensei Hikosuke Totsuka interessierte sich ebenso für Kanos Ju-Do. Jetzt stellte sich die Frage, welche Kampfsportart technisch besser und effektiver sei. Somit wuchs die Rivalitäten zwischen Kanos-Schule und der Hikosukes-Schule.
Auf einem Turnier der Tokyoter Polizei standen sich Kämpfer des Ju-Do und Ju-Jutsu gegenüber. Das Turnier Gewann der Kodokan klar und deutlich mit 13 Siegen und 2 Unentschieden. Nach diesem Sieg stellte sich heraus, dass der "Weg" des Ju-Do allen anderen "Wegen" und allen Ju-Jutsu Schulen überlegen war. Etwa gegen 1887 perfektionierte Kano seine Techniken und 1922 seine spirituellen Wege. Daraufhin wurde eine kulturelle Bewegung des Kodokan mit der Maxime der "Maximalen Effektivität, Gegenseitigen Achtung und Wohlergehen" gegründet. Das Prinzip sollte auch heute noch im Judosport vorherrschen, scheint aber von vielen Turnierkämpfern vergessen zu werden.
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Judo
Judo ist eine japanische Kampfsportart mit dem Prinzip "Siegen durch Nachgeben" beiehungsweise "maximale Wirkung bei einem Minimum an Aufwand". Die darauf basierenden Judo/ Jiu-Jitsu-Vorläuferformen wurden durch den Begründer des Judo, Professor Jigoro Kano, am Anfang des 20. Jahrhunderts für den Wettkampf angepasst.
Sämtliche gefährlichen Techniken wurden entfernt, um aus einer Kunst bis dahin vorwiegend zur Selbstverteidigung, ein ganzheitliche Lehre für Körper und Geist zu machen. Die verbliebenen Techniken sind hauptsächlich Würfe, Fall-, Halte- und Würge- sowie Armhebeltechniken.
Judo ist nicht ausschließlich ein Weg der Leibesertüchtigung, sondern darüber hinaus auch eine Philosophie zur Persönlichkeitsentwicklung.
Zwei philosophische Grundprinzipien liegen dem Judo im Wesentlichen zugrunde:
» Das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen (jita-kyoei).
» Der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist (sei-ryoku-zenyo).
Ziel ist es, diese Prinzipien als eine Haltung in sich zu tragen und auf der Judomatte bewusst in jeder Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Ein Judo-Meister hört niemals auf Judo zu praktizieren, auch wenn er nicht im Dojo ist. Die drei Säulen des Kodokan Judo sind Kata, Randori und Shiai.
Ukemi-waza (Falltechniken)
Um sich bei den Würfen nicht zu verletzen, müssen alle Judoka Falltechniken erlernen. Dabei werden Methoden geübt, so zu fallen, dass man sich dabei nicht verletzt.
Fallen wird nach allen Seiten trainiert:
+ vorwärts,
+ seitwärts,
+ rückwärts und
+ nach vorne
Die Falltechnik ist auch als "Judorolle" bekannt. Träger höherer Gürtelgrade trainieren sie als "freien Fall" in der Luft. Ähnliche Falltechniken finden sich bei allen anderen Kampfsportarten, die Wurftechniken kennen, wieder. Häufig sind nur Details, wie z.B. das anschliessende Aufstehen oder die Art und Weise, sich nach dem Fall vor weiteren Angriffen des Partners zu schützen anders.
So stehen Judoka bei der Fallschule vorwärts in Laufrichtung auf, Ju-Jutsuka aber drehen sich noch im Aufstehen herum, um den Angreifer sofort wieder im Blick zu haben.
Osae-komi-waza (Haltetechniken)
Mit Haltetechniken wird der geworfene Partner in der Rückenlage am Boden fixiert. Werden sie gut ausgeführt, ist es selbst mit speziellen Befreiungstechniken sehr schwierig, aus diesen zu entkommen.
Die vier Gruppen der Haltetechniken:
+ Kami-shiho-gatame (Oberer Vierer)
+ Kesa-gatame (Schärpe)
+ Tate-shiho-gatame (Reitvierer)
+ Yoko-shiho-gatame (Seitvierer)
Kansetsu-waza (Hebeltechniken)
Hebeltechniken werden im Judo nur auf den Ellenbogen angewandt. Dabei wird kontrolliert Druck auf das Gelenk aufgebracht und zugleich der Partner fixiert. Die Bewegung entgegen der anatomisch vorgesehen Bewegungsrichtung führt zu einem stechenden Schmerz, welcher den Partner zur Aufgabe zwingt. Das signalisiert er durch Abklopfen, also dem Klopfen mit der flachen Hand auf die Matte oder auf den Partner oder durch rufen von:"Maitta", wenn man z.B. keine freie Hand hat.
Arten von Hebeltechniken:
+ Ashi-Gatame (Beinstreckhebel)
+ Hara-Gatame (Bauchstreckhebel)
+ Juji-Gatame (Leistenstreckhebel)
+ Kannuki-Gatame (Riegelstreckhebel)
+ Ude-Gatame (Drehstreckhebel)
+ Waki-Gatame (Achselstreckhebel)
+ Ude-Garami (Armbeugehebel)
In anderen Sportarten, z. B. Ju-Jutsu werden Hebel auch gegen die Beine, Handgelenk und Nacken ausgeführt. Aus Sicherheitsgründen ist das beim Judo verboten. Obwohl diese Technikgruppe gefährlich klingt, gibt es dabei kaum Verletzungen: Erfahrene Judoka wissen, wie weit sie gehen dürfen - sowohl im Versuch, sich aus einem Hebel herauszuwinden als auch beim Hebeln.
Nage-waza (Wurftechniken)
Wurftechniken werden angewandt um den Partner vom Stand in die Bodenlage zu bringen. Es existieren eine Vielzahl von Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen. Dabei reicht die Auswahl vom einfachen Bein stellen (O-soto-otoshi) bis hin zu spektakulären Aushebern (Kata-guruma) oder auch dem klassischen Überkopfwurf (Tomoe-nage), der in vielen Hollywood Actionfilmen wiederzufinden ist. Gut ausgeführte Wurftechniken benötigen wenig Kraft zur Ausführung, da sie den Schwung und die Bewegung des Partners geschickt ausnutzen. Ein Kind kann im Prinzip einen Erwachsenen werfen. Aus diesem Grund übersetzt man Judo auch mit den Worten "Der sanfte Weg".
Untergruppen der Wurftechniken:
+ Ashi-waza (Beinwürfe)
+ Koshi-waza (Hüftwürfe)
+ Te-waza (Hand- und Schulterwürfe)
+ Ma-sutemi-waza (Opferwürfe auf den Rücken)
+ Yoko-sutemi-waza (Opferwürfe zur Seite)
Ashi-waza (Beinwürfe)
Beinwürfe werden wiederum in Sichel- und Fegetechniken unterschieden. Erstere greifen das Standbein des Partners an und entziehen im so das Gleichgewicht. Bei den Fegetechniken hingegen wird das unbelastete Bein angehoben und dem Partner die Möglichkeit sich mit diesem abzustützen genommen.
Koshi-waza (Hüftwürfe)
Die eigene Hüfte wird unter den Schwerpunkt (Hüfte) des Partners gebracht. Die Beinstreckung bewirkt den Gleichgewichtsverlust des Partners.
Te-waza (Hand- und Schulterwürfe)
Diese Gruppe hat gemeinsam, dass die Wurftechnik ein spezielles Zupacken mit den Händen bzw. einen Einsatz der Schulter voraussetzt.
Ma-sutemi-waza (Opferwürfe nach hinten)
Im Unterschied zu den Yoko-sutemi-waza wird der Partner nicht zur Seite, sondern über den eigenen Körper hinweg geworfen.
Yoko-sutemi-waza (Opferwürfe zur Seite)
Durch die Aufgabe des eigenen Stands erzielt man einen Schwung der sich ausnutzen lässt, um den Partner zu Boden zu werfen. Dabei wirft man den Partner zur Seite.
Gokyo (den 40 traditionellen Würfen)
In der Gokyo werden die Wurftechniken in 5 Gruppen nach ihrer Komplexität aufgeteilt.
Shime-waza (Würgetechniken)
Bei den so genannten "Würgern" wird mit speziellen Techniken mit den Händen oder den Unterarmen Druck auf die seitlich des Kehlkopfes verlaufende Halsschlagader ausgeübt. Durch die daraus resultierende Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff entsteht beim Gewürgten der Eindruck, zu wenig Luft zu bekommen. Daher werden diese Techniken als Würgetechniken bezeichnet.
Auch hier wird durch Abschlagen aufgegeben. Im Wettkampf lassen sich Würger häufig wesentlich schlechter platzieren als Hebel- oder Haltetechniken, da sich der Hals durch das Einziehen des Kopfes, bei gleichzeitigem Hochziehen der Schultern sowie mit den eigenen Händen bzw. Unterarmen gut schützen lässt.
Zudem erschweren angespannte Halsmuskeln die gewünschte würgende Wirkung. Und sollte über das Kinn gewürgt werden, wird der Kampf sofort vom Kampfrichter unterbrochen.
Einteilung der Würgen:
+ Ashi-Jime (Würgen mit dem Bein)
+ Hadaka-Jime (Freies Schränkwürgen)
+ Juji-Jime (Kreuzwürgen)
+ Kata-Ha-Jime (Hinteres Schulterwürgen)
+ Katate-Jime (Einhandwürgen)
+ Okuri-Eri-Jime (Kragenwürgen)
+ Ryote-Jime (Doppelristwürgen)